Der erste Tag in Uganda

Unser Aufenthalt in Uganda beginnt am Entebbe International Airport, dem wichtigsten internationalen Flughafen Ugandas. Von hier aus ist es nicht weit zu unserer ersten Unterkunft: Dem Pineapple Guest House. Mit dem Auto sind es bis dorthin gerade mal 8 Minuten, die Transferkosten liegen bei überschaubaren 10 bis 15 $.

Das Pineapple Guest House selbst ist eine echte Wohlfühloase mit einem tropischen Garten, einem schönen Pool und nicht zuletzt köstlichem Essen. Hier kommen die Avocados aus dem eigenen Garten, und das schmeckt man auch! In den schön eingerichteten Zimmern verbringen wir eine erholsame Nacht, bis es am nächsten Morgen auf die Reise zu unserem eigentlichen Ziel geht: Dem BwindiNationalpark.

Fahrt nach West Uganda

Bis zum Nationalpark, so heißt es anfangs, müssen wir etwa 9 Stunden Autofahrt einplanen. Zwar gibt es auch die Möglichkeit, dorthin zu fliegen – die Kosten liegen bei 250 bis 400 Euro. Aber Land und Leute lernt man so nicht kennen, und wir wollen schließlich etwas erleben! Also geht es ab auf die Straße.

Nach etwa 1,5 Stunden kreuzen wir den Äquator. Das fühlt sich erstmal eher abstrakt an, bis ein Einheimischer uns mit einem einfachen Versuch zeigt, dass wir wirklich an der Grenze zwischen Nord- und Südhalbkugel stehen. Gerade mal 10 Meter Abstand reichen, dass sich ein Wasserstrudel mal links- und mal rechtsherum dreht. Wer im Physikunterricht nicht geschlafen hat weiß: Hier ist die Corioliskraft am Werk! Das mit eigenen Augen zu sehen, ist schon unglaublich.

Im Verlauf der Reise ändert sich die Landschaft, die an uns vorbeizieht: Aus flachen Ebenen werden Hügel, die Vegetation wird immer grüner und dichter. Gleichzeitig werden allerdings auch die Straßen immer unwegsamer und holpriger. Aus den 9 Stunden wird so nichts: Erst nach 12 Stunden erreichen wir unsere zweite Unterkunf

Buhoma Haven Lodge

Nur wenige Meter vom Ausgangpunkt des Gorilla Trekkings entfernt, besteht die Buhoma Community Haven Lodge aus einer Gruppe hübscher kleiner Hütten, die sich in den Urwald ducken. Bei unserer Ankunft reicht die Energie allerdings gerade eben noch für ein Steak, um dann ins Bett zu fallen. Am nächsten Morgen allerdings dürfen wir uns über eine fantastische Aussicht von den rustikalen Balkonen und eine stilvolle Einrichtung freuen. Und dann geht es auch schon los!

Auf zum Gorilla Trekking

Das Gorilla Trekking hat seinen Namen nicht von ungefähr: Hier wird tatsächlich durch den unwegsamen Urwald gewandert. Das geht natürlich nicht ohne eine gute Ausrüstung! Mit dabei sind wasserdichte Schuhe (sehr wichtig!),Trekkinghose und -shirt, ein Rucksack, Wasser und Lederhandschuhe, um sich durch all das dornige Gestrüpp zu kämpfen. Später werde ich feststellen, dass ein Handtuch zum Schweiß abwischen auch noch sinnvoll gewesen wäre. Wandern im Urwald ist kein Spaziergang… zum Glück kann ich einen Träger damit beauftragen, mir wenigstens den Rucksack und die Kamera abzunehmen! Für die Einheimischen eine Möglichkeit, Geld zu verdienen – für mich eine riesige Erleichterung.

Noch bevor es losgeht, werden wir außerdem über die Verhaltensregeln gegenüber den Gorillas aufgeklärt. Die beinhalten nicht nur 10 Meter Sicherheitsabstand, sondern auch Maske und Desinfektionsmittel, denn Gorillas können sich mit Covid 19 infizieren! Der Guide erklärt uns, dass wir die Gorillafamilie Mubare besuchen werden. Diese Gruppe hat nicht nur den größten Silberrücken in der Gegend, sondern auch vier Gorillababys. Das stachelt unsere Vorfreude natürlich nur noch mehr an!

Obendrein erfahre ich, dass es im Urwald auch aggressive Elefanten gibt. Unsere Begleiter haben deshalb Maschinengewehre dabei, mit deren Lärm sie die Dickhäuter bei Bedarf abschrecken können.

Das Gorilla Trekking

Nun geht es los – unter der Führung unserer Reiseleiter schlängeln wir uns durch den Urwald, wobei die Steigung, die Temperaturen und die dünne Höhenluft uns ganz schön zu schaffen machen. Unterwegs stoßen wir immer wieder auf Gorillaspuren, aber auch auf Elefantenkot… ein mulmiges Gefühl bleibt da schon. Denn so groß Elefanten auch sein mögen, in der dichten Vegetation würde man sie trotzdem kaum sehen, bis sie direkt vor einem stehen! Zum Glück bleibt es beim Kot und wir begegnen keinem Elefanten persönlich.

Da wir keinem festen Weg, sondern den Spuren der Gorillas folgen, haut uns der Ranger den Weg durch das dornige Gestrüpp frei – was nicht heißt, dass man nicht trotzdem dauernd daran hängen bleibt. Immerhin: Sobald die größte Steigung überwunden ist, wird das Klima deutlich angenehmer.

Und schließlich ist es soweit: Wir sind den Gorillas ganz nah! Jetzt heißt es Masken aufsetzen, Hände desinfizieren und staunen. Das Erlebnis, einen wilden Gorilla von so nahem zu sehen, lässt sich nicht wirklich in Worte fassen. Der mächtige Silberrücken und das Gorillaweibchen lassen sich von unserer Anwesenheit gar nicht beeindrucken, sondern verdrücken genüsslich ihr Grünzeug – nur das Baby scheint uns doch recht interessant zu finden, wenn man seinen neugierigen Blicken glauben darf. Eine Stunde lang beobachten wir die Tiere bei ihrem Treiben, dann heißt es Abschied nehmen und wir machen uns auf den Rückweg zurück zur Lodge.